DINGPONG


Als ich diese Video-Türklingel neben dem Schrottcontainer hab liegen sehen, wusste ich - damit baue ich eine tragbare PONG-Konsole. Ein befreundeter Retro-Sammler brachte dann noch 2 von den guten alten AY-3-8500 PONG-Chips (einen davon habe ich in meine allererste PONG-Konsole, die nur funktioniert, wenn sie kalt ist, eingebaut.), die Akkus gabs billig bei Pollin, alte Restbestände, Bastelware, Schalter und Potis sind auch vom Schrott.
Übrigens, beide PONG Chips haben denselben Fehler - wenn der Chip warm wird, hört der Paddle-Hit Sound von Spieler 2 erst auf, wenn ein anderer Sound abgespielt wird. Zuerst passiert das nur mit dem Stürmer beim Fußballspiel, nach längerer Zeit auch mit dem normalen linken Paddle.
Um verwirrende Knöpfe zu sparen, habe ich festgelegt, dass man den Ball mit der Schlägerkante immer steil anwinkeln kann. Außerdem hab ich nie manuellen Einwurf gebraucht. Und was die Lichtgewehr-Spiele angeht... also erstmal sahen die Lichtgewehre damals ner echten Flinte zum Verwechseln ähnlich (ok bis auf dass sie aus Plastik sind und ein Kabel rauskommt), zweitens ist der Lauf schon halb so groß wie der Bildschirm! Du willst doch nicht ernsthaft mit so ner riesen Knarre auf so nen kleinen Bildschirm schießen?

Der Bildschirm ist eine flache Sony Watchman Röhre - man guckt durch den Kathodenstrahl durch!
Akkulaufzeit hab ich ausgerechnet - im besten Fall 3 Stunden. Da die Akkus schon alt waren als ich sie gekauft habe und in der Zwischenzeit wie guter alter Wein behandelt wurden, rechne ich eher mit etwa 1 Stunde Akkulaufzeit (die erweiterte Familie mit Kindern hat das Ding am Weihnachtsfest jedenfalls ziemlich lange in Beschlag gehabt und von der Spannung her dürfte das hinkommen mit ca. 1 Stunde Laufzeit).

Wisst ihr noch die Gameboy Werbung "Tennis im Bus"?
Der PONG-Porti ist ziemlich klobig und hat nen ziemlich kleinen Bildschirm und ne im Vergleich zum Gameboy sagen wir mal mäßige Akkulaufzeit. Der Bildschirm ist aber heller (außer im Hellen...).

Das kleine Bastelboard da rechts enthält den 2MHz Oszillator - ich habe aber nur 4MHz Quarze rumfliegen und bin zu faul, in all meinen Schrott-Platinen nach einem 2MHz Quarz zu suchen. 4000-Serie Flipflops hab ich auch keine, also... nen CD4040 Teiler nehmen und nur den allerersten Ausgang benutzen. Naja vielleicht nehm ich irgendwann den 250kHz Ausgang und schließe ihn an Ball Speed an als dritte Option - dann kann ich den Ball in 3 Geschwindigkeiten regeln! Armer Chip.
Die Inspiration kam auch ein bisschen von einer der über 1000 verschiedenen PONG-Konsolen, die damals gebaut wurden. (mindestens) Eine davon hatte einen stilisierten Fernsehbildschirm oben in der Mitte der Konsole. Warum konnte man das nicht so bauen? SONY kam mit der Watchman-Bildröhre 1982 raus - da war PONG schon so gut wie tot, sogar bei uns, wo man 1981 im Katalog neben dem Commodore VC20 immer noch PONG-Konsolen kaufen konnte. Normale Bildröhren sind, zumindest bei dieser Größe, ungefähr so tief wie breit, das wäre also nicht gegangen.
ABER: Ne Handheld-PONG-Konsole hätte 1982 noch die eine oder andere Katze hinterm Ofen vorgelockt - woran lags? Naja... die Batterien und Akkus von damals... Der Gerät (TM) hätte ein viel größeres Batteriefach gebraucht und wäre damit noch klobiger und unhandlicher und schwerer geworden.

English version
OK most of what I write up there is neither interesting nor contains anything that helps you build one yourself or understand how it works, so I'm gonna compress that down a little:
Again, this is a junk box build. Pretty much everything comes from E-waste, except for the AY-3-8500 chips which are NOS apparently and the batteries which were sold as old stock for tinkering purposes.
The case and screen used to be a video doorbell (hence DINGPONG). The screen is a Sony Video Watchman which have been around since 1982. The circuit is almost the same as you find in the AY-3-8500 datasheet - I didn't have inductors and I didn't have 2MHz crystals, just 4MHz so I used the very first element of a CD4040 to get 2MHz. Overkill, but that's what I had on hand.
I didn't have 1M pots as the datasheet calls for, but I had a bank of 500k from a discarded disco light control panel I also found in e-waste, so instead of the 220 Ohms resistors going to the pots, I used 1k and crossed my fingers. They work great. Note that my Interton Video 3000 uses 100k pots and has whipped up a crazy circuit with a transistor. No clue what the capacitor values are (they are these gray blocks with nothing written on...).
To save on complicated switches, I opted for the ball angles to always allow steep angles when hitting the ball with the edge of the paddle and I also didn't want manual serve ever, so that's two pins I just soldered to ground. Of course, I also didn't implement the light gun circuit. Btw. PONG era light guns look like a full-sized rifle. They're bigger than most TV screens of the time. I really don't expect anyone to seriously wanna play the gun games on a screen this tiny.