Da sollte ich nun eine Vectrex reparieren. Die zweite von bisher sechs, die ich mehr oder weniger erfolgreich repariert habe.
Unglücklicherweise hatte sich die Bildröhre unterwegs losgerissen (das Gehäuse hatte vorher schon einen ordentlichen Riss) und kam als Scherbenhaufen an.
Also... habe ich mir aus dem Arcademuseum eine defekte Vectrex mit heiler Röhre (Symptom: Keinerlei Blanking) geklaut und sie ohne Einverständnis des Eigentümers repariert (der CIA hatte keinen Output auf Pin 19), damit ich diese Vectrex reparieren konnte. Diese hatte keinerlei Z-Achse. (aber X und Y und Ton). Es war der LF423. Übrigens - wenn man keinen passenden hat, kann man auch den sehr weit verbreiteten LM324 nehmen, der ist pinkompatibel.
Damit hatte ich nun eine voll funktionsfähige Vectrex ohne Bildröhre und Controller.
Mein erster Versuch war eine deutlich zu kleine Röhre aus einem lange zerlegten BTX-Telefon. Diese Röhre hatte die Ehre, sämtliche Spiele auszuwählen, die auf meine Multicart kommen.
Kommen wir zu einem IBM 5151 MDA Monitor, den ich reparieren sollte. Leider wollte der so gar nicht mehr richtig funktionieren und nach langer Suche konnte es eigentlich nur noch der Zeilentrafo sein. Leider konnte ich keinen Ersatz besorgen.
Das Power-Board passte fast genau dort hinein, wo das alte Monitor-Mainboard saß.
Hier sieht man auch ein paar Modifikationen, und ich rede nicht von dem angeklebten Legostein, der kompensiert, dass die Boards doch nicht ganz gleich lang sind:
Der An/Aus/Lautstärkeregler der Vectrex passte perfekt. Der Helligkeitsregler des IBM 5151 (80kΩ) auch. Leider hab ich ihn mit meinem selbstgebastelten Cartridgeport kaputtgemacht.
Aufmerksame Leser werden wissen, dass 80kΩ für den Vectrex-Helligkeitsregler ungeeignet sind - der verbaute hat 250k. Ich habe an den Massepunkt (Linksanschlag) einen 200k-Widerstand dazwischen gelötet. Das Ergebnis ist, dass der Helligkeitsregler am Frontpanel bei Linksanschlag das Bild fast, aber nur fast, verschwinden lässt und bei Rechtsanschlag ist es etwas zu hell.
Die zweite Iteration hat eine zweite, 90° gedrehte Tochterplatine, die zwischen Blech und Poti klemmt. Sie muss nur dem Zug beim Entfernen der Cartridge widerstehen. Dem Druck beim Einsetzen wirkt die Power-Platine entgegen.
Die Halterung auf der linken Seite sind nur 2 Drähte in 45° Winkel, die ich per Lötkolben in einen dort befindlichen Plastikpfosten eingeschmolzen habe.
Wohin mit dem Logikboard? Was besseres ist mir nicht eingefallen, als es mit Drähten (jetzt Kabelbinder) zwischen den oberen Gehäuseschrauben festzuzurren. Der dicke Stecker mit der Stromversorgung sorgt dafür, dass das Logikboard der Bildröhre nicht zunahe kommt.
Ach ja: Unten rechts im Bild ist der Trafo. Ursprünglich hatte ich ihn "richtig" drin. Allerdings hat sein Magnetfeld das Bild so katastrophal gestört, dass viele Spiele unspielbar wurden.
Ich hatte mehrere Möglichkeiten:
Detailaufnahme der Platinen von der anderen Seite. Die diversen Kabel verhindern, dass das Logikboard Kontakt mit der Bildröhre bekommt. Allerdings mache ich mir schon etwas Sorgen um die induzierten Spannungen in den Datenleitungen.
Hier eine Detailaufnahme vom Cartridgeport mit Multicart drin, den Controlleranschlüssen und dem Innenleben des Controllers, den ich aus einer Nintendo Mints Dose fabriziert habe.
Links sieht man ein bisschen Burn-In, der Monitor gehörte dem Chef einer Firma, der im Jahr 2016 immer noch einen IBM PC nutzte. Er benutzt jetzt einen von meinen No-Name MDA-Monitoren mit seinem PC.
Ach ja, ein Video wär nicht schlecht...