Grundig Super Color
Baujahr etwa Februar 1975

Hier haben wir einen alten Fernseher. Einen ziemlich großen alten Fernseher. Einen, der dazu noch Farbe hat. Einen, der sogar fernbedienbar ist.
Super Color steht auf vielen Grundig Fernsehern bis in die 80er drauf. Die genaue Modellbezeichnung steht hinten drauf, aber da das Teil gute 60 Kilo wiegt, ist der Transport und das Herumdrehen nicht leicht zu bewerkstelligen.
Ich kann mich jedoch erinnern, dass das Teil 200 W (!) hat, die es zum größten Teil in Form von Wärme und in einem weniger großen Teil in Form von Röntgen- und elektromagnetischer Strahlung abgibt (ja, da war die RöV von 1967 noch aktuell).

Die Fernbedienung funktioniert mit Ultraschall. Wenn man sich den Geber ans Ohr hält, hört man ein Summen, wenn man auf eine der Tasten drückt. Über Fernbedienung braucht das Gerät durchschnittlich 2 Sekunden, bis es zu einem der anderen 12 Programmspeicher umgeschaltet hat. Zappt man jedoch am Gerät, so reduzieren sich die Umschaltzeiten auf Hundertstel (wenn man schnell genug drückt, kann man die 12 Programmspeicher 2* pro Sekunde durchlaufen lassen, so schnell geht das). Die Bildstörungen beim Zappen dauern maximal 2 Frames=0.0417 Sekunden.
Besonderheiten:
Im Standby Modus wird die Bildröhre geheizt-> Wenn man ihn dann einschaltet, kann man dem Zeilentrafo beim Warmwerden zusehen (dauert 2 Sekunden).
Die einprogrammierte Einschaltlautstärke ist durch einen Altersdefekt auf Maximum. Daher muss man sich als Erstes nach dem Einschalten die Ohren zuhalten und dann die Leiser Taste gedrückt halten bis es angenehm ist.
Die Pumpstörungen bei Hell-Dunkel Übergängen halten sich in Grenzen. Ich kenne neuere Geräte, die mehr pumpen. Fazit: Super stabiles Bild.
Zur Fußball-WM 2014 hab ich ihm eine Überholung spendiert, Fokus nachgezogen, 2 defekte kleinere Kondensatoren getauscht (die Glotze ist zu 99% im Originalzustand!) und die Konvergenz wieder sauber abgeglichen.